Bauwissen & Branchennews für Profis & Bauinteressierte
baufrisch

Gebäuderessourcenpass wird Pflicht: Neue Vorgaben für Bauherren ab 2025

12.05.2025 | News

Hintergrund und Zielsetzung

Ab dem Jahr 2025 wird in Deutschland der sogenannte Gebäuderessourcenpass für neu errichtete Wohn- und Nichtwohngebäude verpflichtend eingeführt. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit von Bauprojekten transparenter zu machen und den Einsatz von Materialien besser zu dokumentieren. Der Ressourcenpass ist ein zentrales Element der „Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie für den Gebäudesektor“, die auf eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der CO₂-Emissionen im Bauwesen abzielt.

Inhalte des Ressourcenpasses

Der Gebäuderessourcenpass enthält strukturierte Informationen über die verbauten Materialien eines Gebäudes, deren Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit sowie deren Herkunft. Darüber hinaus werden auch Umweltauswirkungen wie graue Energie und Lebenszykluskosten erfasst.

Zentrale Bestandteile sind:

  • Detaillierte Materialliste aller Bauteile

  • Informationen zur Demontage und Wiederverwertung

  • Kennzahlen zu Umweltwirkungen (z. B. CO₂-Fußabdruck)

Damit soll langfristig eine zirkuläre Nutzung von Baustoffen gefördert und die Planung von Rückbau und Wiederverwertung erleichtert werden.

Auswirkungen auf Bauherren und Planungsbüros

Für Bauherren bedeutet die Einführung des Passes einen erhöhten Dokumentationsaufwand bereits in der Planungsphase. Architekturbüros und Fachplaner müssen künftig enger mit Herstellern und Lieferanten zusammenarbeiten, um relevante Produktinformationen zu erhalten und digital aufzubereiten.

Auch die Bauproduktindustrie steht vor der Herausforderung, transparente Materialdaten bereitzustellen. Die Integration des Ressourcenpasses in bestehende digitale Planungsprozesse wie BIM (Building Information Modeling) wird als entscheidender Erfolgsfaktor angesehen.

Langfristige Bedeutung für den Gebäudesektor

Mit dem Ressourcenpass etabliert sich ein neuer Standard, der den Fokus auf Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen lenkt. Er bietet die Grundlage für eine bessere ökologische Bewertung von Gebäuden und schafft Anreize für die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Langfristig kann dies nicht nur zur Reduktion von Bauabfällen beitragen, sondern auch den Wert und die Wiederverwertbarkeit von Immobilien erhöhen.

weitere News

Ursachen und Folgen der Baukrise 2025

Komplexe Gemengelage führt zur Stagnation Die deutsche Bauwirtschaft sieht sich 2025 einer anhaltenden Krise gegenüber. Verschiedene strukturelle und konjunkturelle Faktoren belasten die Branche und führen zu einer Stagnation in vielen Segmenten. Hauptgründe der...

Immobilienmarkt 2025: Nachfrage bleibt stabil, Angebot schrumpft

Regional differenzierte Entwicklung Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bleibt die Nachfrage nach Wohnimmobilien auch 2025 stabil. Besonders in städtischen Regionen ist Wohnraum knapp. Gleichzeitig schrumpft das Angebot durch sinkende Neubautätigkeit....

Investitionsrückgang in der Bauwirtschaft prognostiziert

Kommunale Spitzenverbände schlagen Alarm Laut aktuellen Prognosen der kommunalen Spitzenverbände wird die Bauwirtschaft 2025 einen Investitionsrückgang von 1,5 Prozent verzeichnen. Der Trend betrifft vor allem öffentliche Infrastrukturprojekte. Ursachen des...

Regierung kündigt Wohnungsbau-Offensive an

Maßnahmenpaket soll 4,3 Millionen Wohnungen schaffen Die Bundesregierung plant eine umfassende Wohnungsbau-Offensive. In einer 100-Tage-Bilanz wurden Maßnahmen vorgestellt, mit denen rund 4,3 Millionen zusätzliche Wohnungen geschaffen werden sollen. Neue Ansätze im...

Koalitionsvertrag: Bauwirtschaft mahnt schnelle Umsetzung an

Positive Ansätze, aber Druck zur Umsetzung Der neue Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2025 enthält zahlreiche Punkte zur Förderung des Wohnungsbaus. Die Bauwirtschaft bewertet viele der Vorschläge grundsätzlich positiv, mahnt jedoch eine zügige Umsetzung an....