Ein leistungsfähiger Schritt in Richtung ökologischer Bauweisen eröffnet der Einsatz nachhaltiger Baustoffe – einem Zusammenspiel aus Umweltverträglichkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Dabei stehen Materialien wie Hanfbeton, Myzeliumplatten, Recyclingbeton und Lehmputz im Zentrum. Sie reduzieren Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen, fördern ein gesundes Raumklima und eröffnen neue gestalterische Möglichkeiten.
Ökologische Notwendigkeit nachhaltiger Baustoffe
Angesichts hoher Emissionen aus der Bauwirtschaft ist ein Wandel überfällig. Nachhaltige Materialien reduzieren Umweltbelastung, minimieren Abfall und fördern eine Kreislaufwirtschaft. Sie erfüllen ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitskriterien zugleich.
Hanfbeton (Hanfkalk) – Dämmung mit CO₂-Senkenfunktion
Hanfkalk besteht aus Hanfschäben und kalkhaltigem Bindemittel. Seine offenporige Struktur sorgt für niedrige Wärmeleitfähigkeit (ca. 0,06–0,12 W/m·K), Feuchtigkeitsregulierung und Schallschutz. Durch Kohlenstoffbindung während des Wachstums und Karbonatisierung besitzt Hanfkalk eine negative CO₂-Bilanz handwerk-digitalisieren.de+3instagram.com+3elektro.net+3de.wikipedia.org.
Myzeliumplatten – Biologisch und ressourcenschonend
Platten aus Pilzgeflecht (Myzel) bieten Leichtigkeit, Formstabilität und vollständigen biologischen Abbau. Sie eignen sich als Dämm- und Trennwerkstoff und sind ein vielversprechendes Material für zirkuläres Bauen.
Recyclingbeton – Wertvolle Rohstoffnutzung im Bestand
Durch Wiederverwendung zerkleinerter Rückbaustoffe entsteht Recyclingbeton, wodurch Deponievolumen sinkt und Erstrohstoffe eingespart werden. Eine standardgerechte Qualitätssicherung sichert performance- und normgerechtes Bauen.
Lehmputz & Stampflehm – Klimaaktive Innenraumgestaltung
Lehm reguliert Feuchte, speichert Wärme und unterstützt ein gesundes Raumklima. Zudem ist Lehm vollständig kreislauffähig und ohne problematische Zusatzstoffe nutzbar.
Anforderungen & Marktreife
Baustoffe müssen Normen erfüllen und dauerhaft verfügbar sein. Ökobilanzen, Zertifikate und Emissionsprüfungen gewährleisten verlässliche Bewertung. Bauliche Praxisverträglichkeit und Verarbeitbarkeit gewinnen an Bedeutung.
Förderungen & rechtlicher Rahmen
EU-Taxonomie und GEG forcieren nachhaltiges Bauen. Fördermittel aus BEG und regionalen Programmen erleichtern den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe deutlich.
Praktische Integration
Planer und Handwerk müssen Materialwissen aufbauen. Pilotprojekte, Schulungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern das Verständnis für nachhaltige Alternative und verbessern deren Akzeptanz.
Weiterführende Artikel:
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https://arxiv.org/abs/2503.07473 (zu computerunterstütztem Bauen – Biowerkstoffe im Kontext moderner Technik)