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Nachhaltige Materialien im Fokus: Neue Wege im modernen Bauwesen

12.06.2025 | Bauen, Renovieren

Ein leistungsfähiger Schritt in Richtung ökologischer Bauweisen eröffnet der Einsatz nachhaltiger Baustoffe – einem Zusammenspiel aus Umweltverträglichkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Dabei stehen Materialien wie Hanfbeton, Myzeliumplatten, Recyclingbeton und Lehmputz im Zentrum. Sie reduzieren Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen, fördern ein gesundes Raumklima und eröffnen neue gestalterische Möglichkeiten.

Ökologische Notwendigkeit nachhaltiger Baustoffe

Angesichts hoher Emissionen aus der Bauwirtschaft ist ein Wandel überfällig. Nachhaltige Materialien reduzieren Umweltbelastung, minimieren Abfall und fördern eine Kreislaufwirtschaft. Sie erfüllen ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitskriterien zugleich.

Hanfbeton (Hanfkalk) – Dämmung mit CO₂-Senkenfunktion

Hanfkalk besteht aus Hanfschäben und kalkhaltigem Bindemittel. Seine offenporige Struktur sorgt für niedrige Wärmeleitfähigkeit (ca. 0,06–0,12 W/m·K), Feuchtigkeitsregulierung und Schallschutz. Durch Kohlenstoffbindung während des Wachstums und Karbonatisierung besitzt Hanfkalk eine negative CO₂-Bilanz handwerk-digitalisieren.de+3instagram.com+3elektro.net+3de.wikipedia.org.

Myzeliumplatten – Biologisch und ressourcenschonend

Platten aus Pilzgeflecht (Myzel) bieten Leichtigkeit, Formstabilität und vollständigen biologischen Abbau. Sie eignen sich als Dämm- und Trennwerkstoff und sind ein vielversprechendes Material für zirkuläres Bauen.

Recyclingbeton – Wertvolle Rohstoffnutzung im Bestand

Durch Wiederverwendung zerkleinerter Rückbaustoffe entsteht Recyclingbeton, wodurch Deponievolumen sinkt und Erstrohstoffe eingespart werden. Eine standardgerechte Qualitätssicherung sichert performance- und normgerechtes Bauen.

Lehmputz & Stampflehm – Klimaaktive Innenraumgestaltung

Lehm reguliert Feuchte, speichert Wärme und unterstützt ein gesundes Raumklima. Zudem ist Lehm vollständig kreislauffähig und ohne problematische Zusatzstoffe nutzbar.

Anforderungen & Marktreife

Baustoffe müssen Normen erfüllen und dauerhaft verfügbar sein. Ökobilanzen, Zertifikate und Emissionsprüfungen gewährleisten verlässliche Bewertung. Bauliche Praxisverträglichkeit und Verarbeitbarkeit gewinnen an Bedeutung.

Förderungen & rechtlicher Rahmen

EU-Taxonomie und GEG forcieren nachhaltiges Bauen. Fördermittel aus BEG und regionalen Programmen erleichtern den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe deutlich.

Praktische Integration

Planer und Handwerk müssen Materialwissen aufbauen. Pilotprojekte, Schulungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern das Verständnis für nachhaltige Alternative und verbessern deren Akzeptanz.

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