Hintergrund und Zielsetzung
Ab dem Jahr 2025 wird in Deutschland der sogenannte Gebäuderessourcenpass für neu errichtete Wohn- und Nichtwohngebäude verpflichtend eingeführt. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit von Bauprojekten transparenter zu machen und den Einsatz von Materialien besser zu dokumentieren. Der Ressourcenpass ist ein zentrales Element der „Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie für den Gebäudesektor“, die auf eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der CO₂-Emissionen im Bauwesen abzielt.
Inhalte des Ressourcenpasses
Der Gebäuderessourcenpass enthält strukturierte Informationen über die verbauten Materialien eines Gebäudes, deren Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit sowie deren Herkunft. Darüber hinaus werden auch Umweltauswirkungen wie graue Energie und Lebenszykluskosten erfasst.
Zentrale Bestandteile sind:
-
Detaillierte Materialliste aller Bauteile
-
Informationen zur Demontage und Wiederverwertung
-
Kennzahlen zu Umweltwirkungen (z. B. CO₂-Fußabdruck)
Damit soll langfristig eine zirkuläre Nutzung von Baustoffen gefördert und die Planung von Rückbau und Wiederverwertung erleichtert werden.
Auswirkungen auf Bauherren und Planungsbüros
Für Bauherren bedeutet die Einführung des Passes einen erhöhten Dokumentationsaufwand bereits in der Planungsphase. Architekturbüros und Fachplaner müssen künftig enger mit Herstellern und Lieferanten zusammenarbeiten, um relevante Produktinformationen zu erhalten und digital aufzubereiten.
Auch die Bauproduktindustrie steht vor der Herausforderung, transparente Materialdaten bereitzustellen. Die Integration des Ressourcenpasses in bestehende digitale Planungsprozesse wie BIM (Building Information Modeling) wird als entscheidender Erfolgsfaktor angesehen.
Langfristige Bedeutung für den Gebäudesektor
Mit dem Ressourcenpass etabliert sich ein neuer Standard, der den Fokus auf Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen lenkt. Er bietet die Grundlage für eine bessere ökologische Bewertung von Gebäuden und schafft Anreize für die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Langfristig kann dies nicht nur zur Reduktion von Bauabfällen beitragen, sondern auch den Wert und die Wiederverwertbarkeit von Immobilien erhöhen.