Neue Impulse durch politische Rahmenbedingungen
Die Kreislaufwirtschaft wird zunehmend zur Leitstrategie im Bausektor. Gesetzliche Vorgaben auf EU- und Bundesebene sowie steigende Umweltanforderungen befördern einen Wandel hin zu mehr Ressourcenschonung, Wiederverwertung und Rückbaubarkeit von Bauprodukten. Die Bundesregierung strebt mit ihrer Initiative zur Bauwende eine flächendeckende Einführung zirkulärer Bauprozesse an.
Baustoffkreisläufe im Fokus
Ziel ist es, den Lebenszyklus von Baumaterialien zu verlängern und Primärrohstoffe einzusparen. Dabei gewinnen Konzepte wie die Wiederverwendung von Bauteilen, sortenreine Rückbautechniken und modulare Bauweisen an Bedeutung. Recycelte Betone, Holzwerkstoffe aus Rückbauobjekten und digitale Materialpässe werden zunehmend in Projekten eingesetzt.
Herausforderungen und Chancen
Der zirkuläre Ansatz erfordert ein Umdenken in Planung und Ausführung. Architekten, Bauunternehmen und Investoren müssen bereits in der Entwurfsphase Rückbau und Wiederverwertung mitdenken. Gleichzeitig fehlt es noch an ausreichender Infrastruktur, standardisierten Bewertungsverfahren und Marktanreizen für Sekundärmaterialien.
Potenzial für Klimaschutz und Ressourceneffizienz
Die Kreislaufwirtschaft bietet erhebliche Einsparpotenziale bei CO₂-Emissionen und Deponievolumen. Durch die Wiederverwendung vorhandener Materialien lässt sich die Umweltbilanz von Gebäuden deutlich verbessern. Derzeit entwickeln verschiedene Forschungsinstitute Werkzeuge zur Bewertung und Steuerung zirkulärer Bauprozesse.